So kreieren HR Manager eine gut funktionierende Remote Culture

Remote Work, dieser Begriff ist spätestens seit den Lockdowns aus der Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Während anfangs verlegen mit Zoom Calls herumexperimentiert wurde, um das Bürofeeling der gemeinsamen Mittagspause zu erreichen, wird langsam klar: eine langfristige Lösung ist das nicht!

Remote Work wird nicht wieder verschwinden und so ist es für HR Manager:innen von großer Bedeutung eine gut funktionierende, gesunde Homeoffice Culture zu kreieren. Die nächsten Abschnitte liefern die wichtigsten Bereiche und Tipps zur Verbesserung der Remote Culture.

Wie kann die Remote Culture verbessert werden?

Jedes Unternehmen hat seine ganz eigene Unternehmenskultur. Darunter fallen Gepflogenheiten und Umgangsweisen, die in den Alltag integriert sind. Durch den Wechsel ins Homeoffice geraten sie erst einmal durcheinander. Kolleg:innen müssen neue Möglichkeiten finden, um die Gewohnheiten des Büros zu ersetzen. Darunter fällt zum Beispiel der morgendliche Kaffeeplausch oder Gespräche zwischen Tür und Angel. Um Mitarbeitenden in dieser Situation nicht alleine zulassen, gibt es einige Möglichkeiten die Remote Culture zu verbessern und trotz der Distanz ein soziales Miteinander zu finden, bei dem sich alle wohlfühlen.

  • Ziel ist es Mitarbeitende in die Geschehnisse der Firma weiterhin einzubeziehen. 
  • Den Kontakt unter Kolleg:innen zu fördern, um Zufriedenheit zu stärken.
  • Die eigene Verbindung zu Teams nicht abreißen zu lassen und Unterstützung zu suggerieren.

Was sagen die Mitarbeitenden?

Zum Aufbau der neuen Remote Culture spielt die Meinung der Mitarbeitenden eine entscheidende Rolle. Ziel ist es doch eine Grundstruktur zu entwickeln, die weiterhin das soziale Miteinander fördert, keinen alleine lässt und die Verbindung zur Firma stärkt.

So zeigen zum Beispiel Studien, dass eine Zoom Happy Hour allgemein eher auf Ablehnung stößt, über 73% der Befragten jedoch virtuellen Teambuilding Events mindestens einmal im Monat gegenüber sehr aufgeschlossen sind. 

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So gelingt der Aufbau mit den Mitarbeitern zusammen

  • Regelmäßige Umfragen: Zur Evaluierung der Bedürfnisse der Mitarbeitenden, um Feedback für gestartete Initiativen zu erhalten etc.
  • Pilotprojekte testen: Welche Arten von Teamevents funktionieren und wie oft sollen diese stattfinden? Kreativität ist hier gefragt, wie vielleicht ein virtuelles Frühstück um Innovationsgespräche wieder im lockeren Umfeld zu fördern. 
  • Mentorenprogramme: Vor allem im Onboarding-Prozess machen diese den Unterschied, wenn Mitarbeitende neu im Unternehmen sind und sich noch nicht mit allen Tools zurechtfinden und Kontakte knüpfen wollen.
  • Der Umgang in Meetings: Ist ein informeller Check-in nützlich, damit Kolleg:innen sich austauschen können? Dies hängt stark von der Größe des Meetings ab.
  • Face to Face Treffen: Obwohl sich Remote eingebürgert hat, sind nicht alle Mitarbeitende im Homeoffice zufrieden und ihnen fehlt der soziale Austausch. Die Möglichkeit sich hin und wieder auch persönlich zu treffen sollte deshalb angeboten werden.

Was macht eine gute Remote Culture aus?

Viele der Punkte sind allgemein für eine gut funktionierende interne Unternehmenskultur von großer Bedeutung. Doch durch die geografische Distanz der Mitarbeitenden, müssen sich neue Arbeitsweisen und Gewohnheiten einspielen. Das birgt die Gefahr den Zusammenhalt untereinander und das Ziel der Firma aus den Augen zu verlieren und fällt dementsprechend auch zulasten der Leistung und Innovation.

  1. Beteiligung der Mitarbeitenden ist wichtiger denn je!

Mitarbeitende sollen mehr in wichtige Entscheidungen eingebunden werden und sich mit den Zielen des Unternehmens identifizieren können. Im neusten HR Report der Recruting Agentur Hays rankt das verstärkte Einbeziehen von Mitarbeitenden in unternehmensbezogene Entscheidungen an erster Stelle, um die Unternehmenskultur zu stärken (Hays, 2021).

Studien zeigen auch, eine moderne Führung im Zuge der New Work Culture erhöht den Team-Zusammenhalt.

Tipp: Wichtig ist vor allem die Bedeutung der einzelnen Tätigkeiten und den Impact im großen Ganzen zu erkennen, um Mitarbeitende und ihre Arbeit mehr wertzuschätzen.

Tipp: Teambuildingmöglichkeiten, wie sie zum Beispiel das Unternehmen Emeraude Escape oder Zwopr bieten, helfen Kolleg:innen wieder enger zusammenzuwachsen und Spaß an einer gemeinsamen Sache zu haben.

  1. Klare Kommunikation und Erreichbarkeit

Durch die Arbeit von zuhause verlieren Mitarbeitende psychologisch sozusagen die Verbindung zum Mutterschiff, regelmäßige Update Meetings sind daher wichtig damit sich alle mitgenommen fühlen. Wie eine Studie der Universität Sankt Gallen zeigt, sind davon vor allem die jüngsten (30%) und ältesten Altersgruppen betroffen (44%). Des Weiteren nimmt das Gefühl der Isolation mit höheren Hierarchieebenen ab, sprich Mitarbeitende ohne Personalverantwortung sind deutlich mehr im Fokus. 

Durch mobiles Arbeiten überschneiden sich Arbeitszeiten weniger und der direkte Kontakt geht verloren. Anforderungen und Deadlines müssen deshalb noch klarer kommuniziert werden.

Tipp: Um zu vermeiden, dass Mitarbeitende abgehängt werden, kann es hilfreich sein fixe wöchentliche oder tägliche Zeitfenster festzulegen in denen Fragen gestellt und Unklarheiten und Probleme besprochen werden können.

  1. Transparenz

Angestellte müssen Entscheidungen nachvollziehen können und fühlen sich engagierter, wenn sie Probleme und Ziele erkennen. Dabei ist ein Punkt zum Beispiel die Beförderung von Kolleg:innen. Die Leistungen anderer sind durch Remote Work für den einzelnen oft nicht mehr zu erkennen und es können Unzufriedenheiten durch die fehlende Nachvollziehbarkeit entstehen.

Tipp: Es ist wichtig die Leistungen innerhalb eins Teams, zum Beispiel im wöchentlichen Meeting, erkennbar zu machen, sodass Entscheidungen verständlich für alle Beteiligten sind.

  1. Der faire Arbeitsplatz

Es wird oft geklagt, Meetings seien durch Remote Work anstrengender geworden. Unterbrechungen in Videokonferenzen z.B. erschweren die Kommunikation und konstruktive Diskussionen. Außerdem muss es das Arbeitsklima erlauben, dass alle Beteiligten sich sicher dabei fühlen Probleme anzusprechen und Fehler einzugestehen. 

Tipp: Die Grundlagen der Kommunikation klar festzulegen, ist schon die halbe Miete: Welcher Verhaltenston ist wann angebracht? Darunter fallen Videokonferenzen und das Intranet und Redeordnungen können Online durch Handzeichen erstellt werden.

  1. Rituale und Gewohnheiten neu bilden

Der berühmt, berüchtigte Flurfunk im Büro fällt im Homeoffice plötzlich weg. Kolleg:innen können sich nicht kurz auf einen Kaffeeplausch treffen und die neuesten Ereignisse besprechen. Damit fallen sowohl unternehmensbezogene als auch private Gespräche weg. Diese machen aber normalerweise einen wichtigen Teil des Alltags aus und beeinflussen die eigene Zufriedenheit. Online sollten sie aus diesem Grund neu etabliert werden. 

Tipp: Manager:innen können zum Beispiel die ersten 5 Minuten damit verbringen, jedes Team-Mitglied einmal zu Wort zu kommen zulassen um Erfolge und Hürden zu reflektieren oder die Gruppe ein informelleres Gespräch führen lassen. Auch kurze tägliche Meetings, um in den Tag zu starten, sind hier denkbar. Eingespielte Teams entscheiden dies am besten selbst.

  1. Technologie als Chance sehen

Zuletzt gilt es nicht zu vergessen, dass die Digitalisierung vor allem mit Remote Work als Chance gesehen werden sollte. Viele Tools erleichtern die Zusammenarbeit, das Planen von Terminen und Events, Teilen von Daten und Abfragen etc. Mit den Tools lassen sich sowohl Aufgaben unter Kolleg:innen besser verwalten als auch die Bedürfnisse der Mitarbeitenden besser verstehen und flexibler gestalten. Auf OMR gibt es einen spannenden Bewertungsbericht für die meistgenutzten Softwares im HR Management.

Tipp: Mitarbeitende, die selbst bei der Entscheidungsfindung von Software Applikationen und Programmen dabei sind, arbeiten schlussendlich motivierter mit den Programmen. Es ist deshalb wichtig Vorlieben und Feedback beim neuen Softwarekauf miteinzubeziehen.

Fazit

Remote Culture hängt viel mit der internen Unternehmenskultur zusammen. Durch die physische Trennung von Teams, gilt es jetzt kreative und innovative, neue Lösungen zu finden damit Mitarbeitende nicht den Anschluss verlieren und sich involviert sowie wertgeschätzt fühlen. Dabei spielen soziale Aspekte, wie die Art der Kommunikation und der Raum für Gespräche unter Kolleg:innen, eine wichtige Rolle.

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Quellen

  • Neeley, Tsedal. "15 questions about remote work, answered." Harvard Business Review. Vol. 16. Digital article, 2020.

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